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Disziplinen

Was ist Wurfscheibenschießen?

Beim Wurfscheibenschießen (früher Tontaubenschießen) wird mit einer Flinte auf Wurfscheiben geschossen. Eine Flinte ist ein Gewehr mit glatten Läufen aus dem mit Schrotpatronen geschossen wird. Schrotpatronen dienen dem Verschießen einer Anzahl von Projektilen mit einem Schuss. Diese Schrote bestehen aus ein bis acht Millimeter großen Kugeln, die meist aus Blei oder Weicheisen bestehen.Anfangs des 20. Jahrhunderts wurden lebende Tauben auf Zuruf des Schützen freigelassen und im Flug beschossen. Später wurden aus Ton gefertigte Ziele verwendet und fortan Tontauben oder auch Wurftauben oder Wurfscheiben genannt. Wurfscheiben sind nach außen stufige, nach innen fast glatte, gewölbte Scheiben, die heute aus einer gehärteten Mischung biologisch abbaubarer Stoffe gefertigt werden.Die Wurfscheiben werden mit hoher Geschwindigkeit aus speziellen Wurfmaschinen geworfen, so dass dem Schützen nur eine kurze Zeit bleibt das schnell fliegende Ziel zu treffen. Sie sind robust genug, dass sie einerseits den Wurf mit hoher Geschwindigkeit überstehen, andererseits aber von wenigen Schroten getroffen, zerbrechen. Als Treffer wird gewertet, wenn die Schiedsrichter nach dem Schuss und während der Flugphase der Scheibe erkennen können, dass sich ein „sichtbares Stück“ von der Scheibe löst. Die verschiedenen Arten des Wurfscheibenschießens wird Ihnen in den nächsten Abschnitten erklärt. Grundsätzlich wird zwischen jagdlichem Schießen und sportlichen Schießen unterschieden.

Trap jagdlich

Beim jagdlichen Trap beschießen die Schützen insgesamt 15 Wurfscheiben. Ebenso wie beim jagdlichen Skeet wird die Wurfscheibe nicht vokal abgerufen, sondern durch ein sichtbares Abrufsignal (z.B. Absenken der Laufmündung) mit der Waffe. Die Wurfrichtung der Scheiben ist (im Gegensatz zum sportlichen Trap) nicht auf drei alternative Richtungen (links, rechts, gerade +/- 5 Grad je Maschine) festgelegt, sondern willkürlich. Zum Einsatz kommen häufig sog. „Turbulenzautomaten“, die eine permanente Bewegung einer liegenden „8“ beschreiben, so dass Winkel und Höhe der Wurfscheibe für den Schützen zufällig ist.Wettkämpfe schießt man in sogenannten Rotten, bestehend aus je 6 Schützen. Mannschaften für Teamwettbewerbe bestehen in der Regel aus drei Schützen.Allgemein werden Flinten in den Kalibern 12, 16, und 20 verwendet, wobei nicht nur Bock- sondern auch Querflinten eingesetzt werden. Die im Wettkampf maximal zulässige Schrotladung beträgt 24 Gramm pro Schuss bei einem Schrotdurchmesser von maximal 2,5 mm. Verwendet werden bis heute nahezu ausschließlich Bleischrote. Als Treffer wird gewertet, wenn die Schiedsrichter nach dem Schuss und während der Flugphase der Scheibe erkennen können, dass sich ein „sichtbares Stück“ von der Scheibe löst.

Trap sportlich

Trap oder Trapschießen ist seit 1900 eine olympische Disziplin. Dabei wird in Serien mit 24-g-Schrot auf weiße, gelbe, orange oder schwarze Wurfscheiben geschossen. Die Stände, von denen geschossen wird, liegen nebeneinander in einer Reihe fünfzehn Meter hinter der Wurfmaschine, die die Wurfscheiben, variabel im Abgangswinkel, vom Schützen weg wirft. Die Wurfscheiben erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Eine olympische Serie besteht aus 25 Wurfscheiben. Dabei werden in einem Durchgang von jedem Stand aus je zwei Scheiben nach links und nach rechts sowie eine geradeaus geworfen. Jagdschützen schießen 15 Wurfscheiben pro Serie.Die Teilnehmer absolvieren ihren Wettkampf in sogenannten Rotten, bestehend aus je 6 Schützen. Mannschaften in Teamwettbewerben bestehen aus je drei Schützen.Beim „sportlichen Trap“ werden die Scheiben vom Schützen vokal abgerufen; geschossen wird (im Gegensatz zum jagdlichen Anschlag) im Voranschlag, das bedeutet, die Waffe ist beim Abruf bereits im Anschlag. Die Distanz des Schützen zur Abwurfeinrichtung (i. d. R. 5 Stände für insgesamt max. 6 Schützen; 3 Wurfmaschinen je Stand = 15 Wurfmaschinen) ist jedoch größer als beim jagdlichen Trap. Die Scheiben fliegen darüber hinaus weiter, also auch schneller. Als Treffer wird gewertet, wenn die Schiedsrichter nach dem Schuss und während der Flugphase der Scheibe erkennen können, dass sich ein „sichtbares Stück“ von der Scheibe löst.Verwendet werden bis heute nahezu ausschließlich Bleischrote mit einem maximalen Durchmesser von 2,5mm. Der Begriff Trap kommt aus dem englischen Trap = Falle. Damit bezog man sich ursprünglich auf die Käfige, aus denen früher lebende Tauben zum Abschuss freigelassen wurden.

Skeet jagdlich

Beim jagdlichen Skeet werden von den Ständen 1, 3, 4 und 5 jeweils einzelne Wurfscheiben von jeder Wurfmaschine beschossen. Die Wurfmaschinen, auch Hochhaus und Niederhaus genannt stehen links und rechts vom Schützen. Die Stände sind im Halbkreis angeordnet. Von den Ständen 2, 6 und 7 wird eine Doublette beschossen und zusätzlich von Stand 7 eine abfliegende einzelne Wurfscheibe. Bei den Doubletten werden beide Maschinen gleichzeitig ausgelöst. So kann der Jagdschütze maximal 15 Treffer erzielen, die mit je 5 Punkten bewertet werden.Der Schütze ruft die Wurfscheibe lautlos durch ein sogenanntes Abwinken ab. Dabei muss die Waffe deutlich sichtbar vertikal einmal geschwenkt werden. Eine Zeitverzögerung wie beim sportlichen Skeet existiert nicht.Man schießt in sogenannten Rotten, bestehend aus maximal 6 Schützen.Allgemein werden Flinten in den Kalibern 12, 16, und 20 verwendet, wobei nicht nur Bock- sondern auch Querflinten eingesetzt werden.

Skeet sportlich

Beim sportlichen Skeet wird eine Serie von 25 Wurfscheiben beschossen. Der Schütze darf dabei im Gegensatz zum jagdlichen Skeet jeweils nur einen Schuss auf die Wurfscheibe abgegeben, wobei die Schrotladung maximal 24g betragen darf. Auf den ersten beiden Positionen wird eine Wurfscheibe aus dem Hochhaus sowie eine Doublette beschossen. Auf den Positionen 3 bis 5 werden jeweils einzelne Wurfscheiben von beiden Maschinen sowie eine Doublette beschossen, auf den Positionen 6 und 7 sind es eine Wurfscheibe aus dem Niederhaus sowie eine Doublette und auf der 8. Position sind es zwei einzelne Wurfscheiben von beiden Maschinen.Änderung/Neue Sequenz gültig ab 1. Januar 2005: Stand 1: Hochhaus + Doublette Stand 2: Hochhaus + Doublette Stand 3: Hochhaus + Doublette Stand 4: Hochhaus + Niederhaus + Doublette + Rev. Doublette Stand 5: Niederhaus + Doublette Stand 6: Niederhaus + Doublette Stand 7: Doublette Stand 8: Hochhaus + Niederhaus. Der Schütze ruft die Scheiben ab; nach dem Abruf dürfen zwischen 0 und 3 Sekunden verstreichen, bevor die Wurfscheibe sichtbar ist (Timer).Im Wettkampf besteht die sogenannte Rotte aus 6 Schützen. Olympische wie viele andere nationale und internationale Wettbewerbe werden über 125 Wurfscheiben und dem Finale (nur die besten 6) ausgetragen. Bei Treffergleichheit wird ein Stechen geschossen (sog. Shoot-Off auf Station 4 – nur Doubletten), bis ein Schütze eine Scheibe verfehlt (und sein Kontrahent diese trifft).Die sportlichen Wettkämpfe werden in Deutschland durch den Deutschen Schützenbund organisiert.

Doppeltrap

Doppeltrap ist eine noch sehr junge olympische Disziplin, die im Jahr 1988 international eingeführt und 1996 olympische Disziplin wurde.
Obwohl mit Flinten der Kaliber 12, 16 oder 20 auf die Wurfscheiben geschossen werden kann, kommen praktisch nur Bockflinten des Kalibers 12 bei dieser Disziplin zum Einsatz.
Es wird auf jeweils zwei Wurfscheiben (also eine Doublette) geschossen, die von zwei starren Wurfmaschinen geworfen werden. Die Maschinen sind fest eingestellt und unterscheiden sich im Wurfwinkel und Höhe (Maschine 7: 0 bis 5 Grad links; Höhe: 3m. Maschine 8: 0 Grad 3,5 m; Maschine 9: 0 bis 5 Grad rechts, 3 m). Das Schrotgewicht ist nicht schwerer als 24g. Nach jeder Doublette wechselt, wie beim Trap, der Schütze den Stand. Geschossen wird von fünf Ständen. Ein Wettkampf geht über 150 Wurfscheiben, die in drei Durchgänge mit jeweils 25 Doubletten eingeteilt sind. Bei jedem Durchgang werden die Doubletten von zwei unterschiedlichen Maschinen geworfen (Programm 1: Maschine 7 + 8. Programm 2: Maschine 8 + 9. Programm 3: Maschine 7+9). Ein Finale der besten 6 Schützen wird bei allen ISSF-Wettkämpfen und Meisterschaften geschossen.Neu ab 1. Januar 2004: Abruf mit Timer: Nach Abruf erfolgt der Abwurf der Wurfscheiben mit einer Verzögerung von 0 bis 1 Sekunde (Timer mit Zufallsgenerator).Die sportlichen Wettkämpfe werden in Deutschland durch den Deutschen Schützenbund organisiert.